Honig

Deutscher Honig enthält bis zu 30 verschiedene Zuckerarten; darunter große Anteile an Frucht- und Traubenzucker, die unmittelbar nach dem Verzehr sofort ins Blut und ins Gehirn übergehen. Dabei wird der Blutzuckerpegel nicht so negativ beeinflußt, wie durch Haushaltszucker. Bienenhonig ist als schneller Energiespender unübertroffen!!!

Kristallisiert deutscher Honig, ist das ein Zeichen für hohe Qualität! Honig süßt doppelt so gut, wie Haushaltszucker. Um die gleiche Süßungswirkung zu erzielen, genügt bei Honig die halbe Kalorienmenge.

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Wie Honig entsteht

Eine Vielzahl von Blütenpflanzen besitzen Nektarien, also Drüsen, die ein zuckerhaltiges Sekret (mit Vitaminen, Mineralstoffen, .... und insgesamt noch über 200 weiteren Honigbestandteilen) absondern.

Diesen Nektar sammeln die Bienen, versetzen ihn u.a. mit Enzymen, entziehen diesem Wasser (3 Liter Nektar ergeben 1 kg Honig) und übertragen dabei zum einen für die Pflanzen und deren Verwerter, Grünfutterfresser wie Hasen, Rehe, Schafe, Rinder, uvm. notwendige Kreuzhefen. Die Tiere könnten das Grünfutter ansonsten nicht verdauen und verwerten. Zum anderen den Blütenpollen, damit die Pflanze selbst Früchte entwickeln kann. Dies gilt natürlich nicht nur für Blühpflanzen der Wiese (z.B. Löwenzahn, Wiesenschaumkraut, ...) sondern auch für Kulturpflanzen wie Erdbeeren, Himbeeren, etc. und auch für Obst- und andere Bäume.

Auch der landwirtschaftliche Anbau von z.B. Raps, Gelbsenf, Phazelia, Sonnenblume, liefert weitere Nektarquellen, die bei uns in einem Blütenhonig (zusammen mit o.g. Pflanzen) zusammengefasst sind.

Zudem stellen wir zu Hauptblütezeiten einzelne Bienenvöler in größere Ansammlungen von z.B. Linden, Akazien/Robinien (dies sind blühende Bäume), ..., um dort möglichst sortenreine Honige zu erhalten.

Der Waldhonig stellt eine Besonderheit dar, da er nicht von Blüten des Waldes oder von Bäumen gewonnen wird, sondern die Bienen hier "Helfer" haben.

Es handelt sich dabei um eine Art Läuse (z.B. Lachniden), die dem Baum Saft entziehen. Dieser Saft enthält jedoch jede Menge "Zucker", den die Läuse nicht benötigen und nicht verdauen können, so daß die zuckerhaltige Flüssigkeit durch einen Art "Bypass" bereits vor dem Verdauungstrakt ausgesondert wird und lediglich die Eiweise/Kohlenhydrate im Magen der Läuse verwertet wird. Es handelt sich dabei also nicht um das Ausscheidungsproduckt der Läuse, wie landläufig angenommen.

Die zuckerhaltige Flüssigkeit wird z.B. von den Bienen, aber auch von Ameisen gerne abgenommen. Die Ameisen pflegen die Läuse sogar, bewachen sie und tragen zur Verbreitung bei, indem sie sie von Baum zu Baum tragen, um die Kolonien zu erweitern.

Der Waldhonig stellt in unserer Region die letzte Trachtquelle im Jahr dar und versiegt gewöhnlich Mitte/Ende Juli. Der Honig ist im Geschmack deutlich kräftiger bis malzartig und dunkler als üblicher Blütenhonig.

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Honigernte

Bienen leben seit ungefähr 110 Millionen Jahren auf unserer Erde. Sie besiedeln Hohlräume wie Felsspalten oder hohle Bäume, in die sie Ihr Wabenmaterial aus Wachs bauen. Jede Wabe besteht aus völlig identischen, sechseckigen Zellen. Durch diese Zellenform wird der größtmögliche Zelleninhalt bei minimalstem Materialeinsatz gewährleistet, da sich die Natur Verschwendung nicht leisten kann. Die Waben werden von den Bienen selbständig "scheibenweise" angeordnet.

In diesem Bienenkasten durften die Baumeister einen sogenannten Wildbau errichten:




Würde man dieses Wabenmaterial "ernten" und in die Honigschleuder geben, würden die kunstvollen Bauwerke sofort zerbrechen, ein Gemisch aus Honig und Wachs wäre die Folge. In der Imkerei leitet man die Bienen deshalb an, in vorgefertigte, stabile Holzrähmchen zu bauen. Damit sie zudem mehr freie Arbeitskraft in das Sammeln von Honig stecken können, nimmt ihnen der Imker einen Teil der Arbeit ab und gibt bereits fertige Wachsplatten, sog. Mittelwände, vor, damit die Waben lediglich noch ausgebaut, nicht jedoch völlig neu errichtet werden müssen.




Der Honig wird nun von den Sammlerinnen in die Zellen eingelagert und wenn er ausgereift ist, verdeckelt, d.h. mit einer dünnen Wachsschicht überzogen. An dieser Wachsschicht erkennt der Imker, dass der Honig erntereif ist.




Diese Waben werden nun dem Volk unter mehr oder weniger Protest entnommen und in der Honigschleuder ausgeschleudert.

Der Honig, frisch aus der Schleuder, ist zunächst trüb und zähflüssig, da er mit zahlreichen, gelösten Wachspartikeln und Verunreinigungen durchsetzt ist. Erst nachdem er durch mehrere zunächst grobe, dann immer feinere Siebe geleitet wurde, wird der Honig zu "flüssigem Gold", wie wir es aus dem Honigglas kennen.



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Warum Honig fest wird

Jeder naturbelassene Honig wird, wenn sich Fruchtzucker- und Traubenzucker aufgrund unterschiedlichem, spezifischen Gewichts im Glas trennen, irgendwann einmal fest. Dabei setzen sich die im Honig, einer übersättigten Zuckerlösung, vorhandenen Kristalle zusammen und wachsen zu immer größeren Kristallen. Diese führen dazu, daß der Honig grobkörnig, hart bis fest wird.

Findige Imker rühren einen Teil ihres Honigs mit Spezialgeräten, während sich diese Kristalle bilden. Dabei zerbrechen die Kristalle. Es ist darauf zu achten, daß keine Luft eingerührt wird und der Honig nicht wie Eiweiß geschlagen wird. Hier rührt man täglich mehrere Minuten mit geringer Drehzahl und damit zerreiben sich die Zuckerkristalle des Honigs gegenseitig und der Honig wird feincremig mit einer puderzuckermäßigen Konsistenz. Der Vorgang kann, je nach Sorte und Temperatur mehrere Wochen dauern. Der Honig wird dann, wenn er lange genug gerührt wurde, auch nie wieder richtig fest werden, da sämtliche Zuckermoleküle einen sog. Kristallisationspunkt gefunden haben und nicht mehr zu spürbaren Kristallen wachsen könenn.

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In eigener Sache

Ein vielzitierter Satz von Besuchern an unseren Verkaufsständen lautet: "Wir bringen unseren Honig immer aus Österreich/Ungarn/Frankreich/... mit."

Natürlich sind Lavendelhonig, Thymianhonig, Edelkastanienhonig, und wie sie alle heißen eine willkommene Abwechslung für den Honigesser. Unserer einheimischen Natur hilft jedoch der ausschließliche Einkauf dieser Sortenhonige aus dem Ausland nicht weiter.

Folgendes muß man sich einmal vor Augen führen: Wenn es keine Bienen mehr gibt, verschwinden aus unserer Umgebung innerhalb von nur drei Jahren sämtliche Wildblumen!

Unterstützen Sie deshalb die einheimischen Imker mit dem Verzehr von einheimischem Honig. Bei uns in Mittelfranken existieren nun einmal keine ausgedehnten Kastanien- oder Tannenwälder oder weitreichende Lavendelfelder. Die Ernte dieser Sortenhonige ist bei uns in Franken nicht möglich. Auch mit Heidehonig oder Orangenblütenhonig können wir nicht dienen. Ein Imker, der diese Sorten im Programm hat, kauft zu.

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