Frühling

Entgegen der landläufigen Meinung, gehen die Bienen über den Winter nicht grundsätzlich ein und sind im Frühjahr dann einfach so wieder da, sondern sie überwintern.

Die Winterbienen sind diejenigen Bienen, die ungefähr im Zeitraum Juli/August/September von der Königin als Ei "erzeugt" wurden. Diese haben die Aufgabe, die Bienen mit Füttern der Brut und Wärmen durch den Winter ins Frühjahr zu bringen.

Sie konnten aber, je nach Witterung, seit Oktober nicht mehr "aufs Töpfchen", mußten also den gesamten Kot im Körper zurückhalten. Somit ist fast der ganze Hinterleib der Biene bis zum Reinigungsflug gefüllt mit dem aufgeblähten Darm.

Entgegen den Gewohnheiten der Sommerbienen, die erst bei Temperaturen von +8-10° C ausfliegen, drängt es die Winterbienen schon bei Temperaturen von + 6°C nach draußen, um dann idealerweise über Schneeflächen (wahlweise anderen weißen oder leuchtenden Flächen wie Wasser, Eis, aber auch frischpolierten Autos, weißen Bettlaken) ihr Geschäft zu erledigen. Auch weiße Fassaden von Häusern sind dafür auserkoren, da den Bienen instinktiv mitgegeben wurde, daß Krankheitskeime, die im Darm schlummern könnten, am Besten unschädlich gemacht werden können, wenn sie über Schnee und Eis sowie schimmernden, eiskalten Wasserflächen abgegeben werden.

Dabei räumen die Bienen auch die im Winter eingegangenen, sich nun am Boden der Beute befindlichen toten Bienen mit hinaus, sofern es nicht zu viele wurden, die dann den Einflugbereich komplett verstopfen. In diesem Falle würde das komplette Volk eingehen, da die Bienen den Ausgang nicht finden. Aber hier kann der Imker helfen, indem er die Fluglöcher von Zeit zu Zeit mit einem kleinen Stecken oder Hölzchen von außen freiräumt.

Manches Mal fliegen die Bienen auch schon bei kälteren Temperaturen aus, wenn es besonders dringend ist und/oder die Sonne an die Bienenkästen scheint, diese erwärmt und den Bienen höhere Außentemperaturen vorgaukelt. Das gilt es zu verhindern, indem der Imker Holzblenden vor die Bienenkästen stellt.

Sollten die Bienen ihren Drang nicht mehr halten können, dies kann durch Viren im Darm (Krankheit Nosema-Sporen) oder falsches Winterfutter geschehen, dann "passiert" es im Bienenstock. Die übrigen Bienen versuchen die Behausung wieder sauber zu putzen und nehmen dabei die Sporen auf, die sich dann in deren Darm vermehren und so kommt es schließlich zum Ausbruch dieser Krankheit, die sich durch Durchfall im Bienenvolk und außen an der Beute zeigt.