Von der Wabe zum Teelicht

 

Durch ihre Wachsdrüsen, die sich bauchseitig am Hinterleib befinden, schwitzen die Arbeiterinnen Wachs aus und errichten damit den Wabenbau im Bienenstock.

Bereits in der Antike entdeckte man Bienenwachs als Kerzenmaterial. Allerdings konnten sich nur reiche Bürger Kerzen und Brennschalen, gefüllt mit Bienenwachs, leisten. Im Mittelalter waren die gelben Kerzen, bedingt durch den hohen Preis, ein Privileg der Kirchen und Klöster. Das einfache Volk musste sich mit Kienspänen, Pechfackeln und diversen Talglichtern behelfen. Erst am Ende des 15. Jahrhunderts erzielte Bienenwachs einen Preis, den sich auch die Oberschicht leisten konnte.

Heute findet man Bienenwachs in vielen Lebensmitteln als Trennmittel (z.B. in Gummibärchen und Co) und in diversen Kosmetikprodukten. Die moderne Wissenschaft hat es bis heute nicht geschafft, einen Stoff, der die Eigenschaften dieses faszinierenden Naturproduktes besitzt, künstlich herzustellen.

Ausrangierte Waben werden zunächst das Jahr über gesammelt.

Es gibt verschiedene Arten, die Waben einzuschmelzen, wir geben sie in einen Dampfwachsschmelzer. Hier werden sie mittels Wasserdampf erhitzt.

Nach geraumer Zeit fließt reinstes, flüssiges Bienenwachs aus dem Hahn. Es ist jedoch noch völlig verunreinigt durch Propolis, Schmutz aus der Umgebung, Körperteile von abgestorbenen Tieren, Puppenhäute des geschlüpften Nachwuchses und Ähnlichem. Es muss mehrfach erwärmt werden, damit sich die Fremdstoffe nach und nach absetzen und entnommen werden können.

Letztlich glänzt das flüssige Wachs wie Gold in den Kerzengießformen.

Natürlich muss jede Kerze einen Docht bekommen.

Das Wachs kühlt allmählich aus, die Teelichter werden fest.

Erst, wenn sie ganz erkaltet sind, kehrt die typische, goldgelbe Farbe zurück.

 

Übrigens: Naturbelassenes Bienenwachs beginnt erst bei Wärme, seinen unverkennbaren Duft zu verströmen. Wachsprodukte, die bereits in kaltem Zustand intensiv riechen, wurden meist mit künstlichen Aromastoffen parfümiert.